Indotyphlops braminus

Systematik

Blumentopfschlange
Indotyphlops braminus

Ordnung: Squamata – Schuppenkriechtiere
Familie : Typhlopidae – Blindschlangen
Gattung : Indotyphlops
Art: Indotyphlops braminus

Trivialname

deutsch: Blumentopfschlange, englisch: Flowerpot Blind Snake,
französisch: —-, swahili: —-, afrikaans: —-,

Vorkommen

Die ursprüngliche Heimat dieser Art ist nicht genau geklärt. Sie kommt in Afrika, Südasien und Ozeanien vor. Durch Pflanzen im Erdballen ist sie wahrscheinlich in viele subtropische und tropische Regionen der Erde verbreitet worden.
Fundorte belegen, dass diese Art in Afrika nur südlich der Sahara vorkommt. In Westafrika in verschiedenen Ländern und in Ostafrika lokal in Somalia, Tansania und Mosambik in Küstennähe. Der Lebensraum in Kenia beschränkt sich auf den äußersten Südosten in der Region der Diani Beach bis zur tansanischen Grenze. Weitere Funde gab es auch auf den ostafrikanischen Inselstaaten im Indischen Ozean.

Indotyphlops braminus in Kenia

Fundort

Diani Beach, Südostkenia 2010.
Mit viel Glück gelang dieses Zufallsfoto einer Blindschlange. Auf der Suche nach Raubwanzen und ähnlichen Krabbeltieren zeigte sich beim Anheben einer Steinplatte dieses wurmartige Tier. Da es in Ostafrika keine Regenwürmer gibt, mußte es sich um eine Schlange handeln. Es blieben leider nur wenige Sekunden zur Beobachtung, denn blitzschnell schlängelte sich diese Blumentopfschlange davon und die weitere Suche nach ihr blieb leider erfolglos. Das aber trotzdem noch ein Foto ihrer Existenz gelang, machte den kleinen Ausflug in die Welt der afrikanischen Kleinlebewesen zum Erfolg..

Beschreibung

Wohl eine der kleinsten Schlangenarten der Welt. Diese 12 – 18 cm langen Tiere leben ausschließlich unter der Erde, unter Steinen, unter Laub in weichen feuchten Böden.
Sie hat erkennbare Augen und erkennt aber wahrscheinlich nur Licht und Dunkelheit. Der sehr schlanke und hochglänzende Körper hat eine pyrithähnliche Färbung von silbergrau bis schwärzlich. Die Unterseite kann auch bräunlich sein. Typisch ist der Sporn, den sie am Schwanzende trägt.

Grad der Giftigkeit dieser Schlangenart

  • stark giftig
  • sehr giftig
  • schwach giftig
  • nicht giftig <

Bei einer Berührung besteht keine Gefahr, denn diese Zwergschlange ist absolut harmlos und ungiftig für den Menschen.

Fortpflanzung

Das besondere Phänomen der Blumentopfschlange ist die Art der eingeschlechtlichen Vermehrung. Parthenogenese oder Jungfernzeugung ist im Tierreich zwar nicht unbekannt, aber unter Schlangen eine äußerst ungewöhnliche Art der Fortpflanzung. Die Nachkommen von Ramphotyphlops braminus entwickeln sich demnach aus unbefruchteten Eizellen. Aus jedem der 2 – 6 Eier, die ein Gelege umfassen kann, schlüpfen wieder weibliche Blumentopfschlangen. So entstehen immer vom Muttertier identische Nachkommen.
Die Art der Fortpflanzung erklärt vielleicht auch die rasante Verbreitung in der tropischen Welt, denn es reicht, dass ein Muttertier in einem Pflanzenballen unbemerkt auf Reisen geht und sich somit schnell neue Populationen ohne Männchen in einem anderen tropischen Gebiet entwickeln können.

Nahrung

Die Nahrung besteht fast ausschließlich aus kleinen wirbellosen Tieren, von Insekten den Larven, Eiern, Puppen und Ameisen und in manchen Regionen auch von Termiten.

 

Foto : (c) Christel Selke (1)