Shetani Lava Flow

Kenia

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Shetani Lava Flow in Tsavo West
Als der Teufel einst die Erde zum schmelzen brachte

Shetani Lava Flow als geologisches Erlebnis

Es muß für die Menschen einst ein grausiges Inferno gewesen sein, als vor mehr als 200 Jahren in der heutigen Umgebung des Tsavo West Nationalparks  die Erde aufbrauch und ein glühender Lavastrom sich zähflüssig über das Land ergoß. Viele Erzählungen aus mündlichen Überlieferungen berichten noch heute von diesem fürchterlichen Ereignis.

Shetani Lava Flow

Nach einer Sage der Massai sollen zwei gigantische “Feuerteufel” im Kampf die Erde zum schmelzen gebracht haben. Der schwarze Lavastrom erhielt auch aus dieser Sage seinen Namen, denn Shetani steht für das Suaheli Wort böser Teufel, aber der teuflische Lavastrom gibt noch heute zum Sonnenuntergang die romantische afrikanische Stimmung von roter Sonne und schwarzes Land.

Daten zum Shetani Lava Flow

  • Alter : etwa 240 Jahre (Stand 2012)
  • Länge : 8 – 11 km
  • Breite : etwa 2 – 3 km
  • Tiefe : etwa 6 Meter

Der Shetani Lava Flow im Südosten – Kenias ist erdgeschichtlich noch sehr jung, aber auch 200 Jahre haben es noch nicht erreicht, das sich wieder eine normale Vegetation bilden konnte, nur in Ansätzen zeigen  sich kleine Büsche und ein paar zarte Pflänzchen in den dunklen Gesteinen der Lavamassen. Es ist aber eine sehenswerte Attraktion, wenn man sich auf diesem erkalteten Lavastrom frei bewegen kann mit dem Gedanken an die riesigen Urgewalten die sich hier elf Kilometer in der Länge und drei Kilometer in der Breite von den Chyulu Hills kommend als füssiges Gestein über das Land ergossen haben.

Landschaftsimpressionen vom Shetani Lava Flow

Bild 1: Die schwarzen Sandpisten lassen erahnen, wie nah man schon an den Lavagebieten um das Shetani Lava Flow gekommen ist. Bild 2: und 3: Nur an den Rändern der Lavafelder entwickeln sich sehr langsam die ersten Strauchgewächse und Gräser. Bild 4: Obwohl schon vor über 200 Jahren die gewaltigen Lavamassen sich über das Land gezogen haben ist die Vegetation noch immer sehr spärlich und in den meisten Fällen sind es Gräser als Vorboten pflanzlichen Lebens. Bild 5: Die scharfkantigen Lavasteine sind schwer begehbar und nur mit festem Schuhwerk kann man unbeschadet und sicher die Lavalandschaft betreten. Bild 6: Ein niedriger und erloschener Vulkankegel direkt am Gebiet des Shetani Lava Flow zeugt von der gewaltigen Vulkanaktivität, die hier in Kenia viele Landschaften prägten. Bild 7: Der Chaimu Krater oder auch Chaimu Hills genannt ist ein noch junger Krater ein auffallend schwarzer Hügel, der solitär aus der Landschaft ragt und nur auf einer Seite zum Gipfel hin die ersten Vegetationen mit Gäsern zeigt. Die übrigen Seiten sind noch völlig kahl. Er ist völlig mit Lavasteinen meterdick bedeckt. Wie auf dem Foto zu erkennen, gibt es einen Wanderweg direkt zum Gipfel, doch durch den relativ losen Sand und dem fast lockeren Gestein ist der Auf- und Abstieg sehr erschwerlich. Er bietet aber vom Gipfel ein traumhaftes Panorama über das gesamte Shetani Lava Flow – Gebiet. Reptilienfreunde könnten hier auch ihre wahre Freude haben, denn es sollen zahlreiche Arten hier ihren Lebensraum gefunden haben. Bild 8: Klippspringer Oreotragus oreotragus gehören zu den seltensten Säugetieren in Kenia. Sie haben hier im Gebiet des Shetani Lava Flow ihre Heimat. Sie kommen mit dem heißen Klima und den schwer zugänglichen und kargen Böden der Lavawüste bestens klar. Bild 9: Die dicken Lavaschichten bilden auf der Erdoberfläche eine dichte undurchdringliche Kruste.

Nach einer Rundreise durch die Nationalparks von Tsavo und Amboseli fuhren wir auf dem Rückweg nach Mombasa mit dem Ziel den Shetani Flow zu sehen, durch schier unendliche weite Weideflächen der Massai und da fiel schon auf, das in der Steppe zahlreiche große Steine als Lavakugeln umherliegen, die einst als glühende Lavageschosse über viele Kilometer durch das Land flogen als die Erde  explosionsartig aufbrach. Eine kleine Vorahnung, das man sich schon auf dem Weg in ein vulkanisches Gebiet befindet, noch bevor man zum Shetani Lava Flow gelangt.
Nach all den langen Fahrten im Safari-Bus ist ein Spaziergang auf dem Shetani Flow eine beeindruckende Abwechslung die man erleben muß, wenn man schon diese Umgebung im Umfeld der Tsavo West Nationalparks bereist, auch wenn es sich nur um eine scheinbar öde Lavawüste handelt, die aber ein Teil der geologischen Geschichte Kenias ist.

 

Fotos: © Michael Kürschner (5), Christel Selke (5)