Matatu in Kenia

Kenia

Land und Leute in Kenia

Matatus in Kenia
Das wichtigste Verkehrsmittel in Ostafrika

Die Matatu-Kleinbusse sichern die Mobilität in Kenia

Wenn man in Kenia unterwegs sein will, steht man nicht lange an der Straße, denn in kurzen Abständen kommen ständig diese kleinen Minibusse vorbei und macht man nur andeutungsweise auf sich aufmerksam halten sie an, ein Fahrgastbegleiter reißt die Schiebetür auf und man kann einsteigen egal wie überfüllt das Fahrzeug auch sein mag. So oder ähnlich kann ein Abenteuer auf vier Rädern beginnen.
Es sind die berühmten Matatus, Sammeltaxis die in Kenia das fehlende öffentliche Verkehrsnetz ersetzen. Matatufahren ist unkompliziert, preiswert und effektiv in seiner Leistung. In diesen kleinen Nissan-Bussen kommt man schnell von A nach B und die Fahrer haben es immer eilig, denn Zeit ist für sie Geld. Ein Matatu-Team besteht aus dem Fahrer und dem Manamba einem sog. Fahrgastbegleiter. Er sorgt dafür das man im Matatu seinen Platz findet und er kassiert das Fahrgeld. Einen Platz zu finden heißt auch, das der Manamba zaubern kann, wenn er in den oftmals völlig überfüllten Matatus die für knapp 10 Personen konzipiert sind 16 oder mehr Fahrgäste mit Gepäck sicher verstauen muß.
Die kenianische Mentalität zeigt sich hier beispielhaft und bewundernswert, alles geht in Ruhe und total unkompliziert und rasant über die Bühne. Kein Fahrgast meckert und jeder erträgt alles mit Geduld sehr eng  mit anderen Fahrgästen verfrachtet zu werden oder  beim Ein- und Aussteigen, denn es gibt kein Gedrängel, jeder fügt sich ruhig in die Situation.
Matatus haben keinen Fahrzeitplan und es gibt auch keine Haltestellen im klassischen Sinn, sie fahren ständig ihre Routen rauf und runter von den Morgenstunden bis nach Sonnenuntergang. Strecken gibt es heute quer durch das ganze Land und in vielen Orten und Städten.

Kenia kann stolz sein auf seine vielen kleinen Matatu-Unternehmer, denn sie sichern die Infrastruktur durch die Mobilität des Landes. Inzwischen steigt die Anzahl dieser Sammeltaxis weiter an, weil noch immer nicht jeder Kenianer sich ein eigenes Auto leisten kann. Matatu-Unternehmer erlangen so im ganzen Land ein hohes Ansehen.

Das Wort Matatu stammt aus den Anfängen der Sammeltaxis und kommt aus der Suaheli-Sprache und bedeutet soviel wie “ma = für, tatu = 3, das heißt man konnte für drei Kenia Schillinge mitfahren. Man fuhr also mit dem “Dreischillingsbus” und der Name Matatu war geboren und hat sich bis heute als bedeutender Begriff in Ostafrika durchgesetzt.
Heute gehören Matatus zum Lebensstil der Kenianer und sie entwickelten sich zu einem Kultobjekt der Mobilität in Afrika. Möchte man als Tourist ganz nah das pulsierende Leben in Kenia erleben sollte man schon einmal mitgefahren sein.
Tipp: Zur Sicherheit sollten allerdings Wertsachen nicht zur Schau getragen werden oder gut verstaut und nicht erkennbar sein. Beim bezahlen zeigt man keine Geldbörsen. Nur das Fahrgeld kann man locker in der Tasche haben.
Der Fahrpreis ist verhältnismäßig gering mit 30 bis 60 Ksh und sollte, wenn möglich schon fast passend sein. Längere Strecken über Land können auch höher liegen im Preis und je nach Strecke 100 – 500 Ksh betragen (Stand 2010).
Noch vor Jahren galten diese Sammeltaxis als gefährlich und Touristen wurden ständig gewarnt mit den Matatus zu fahren wegen der Unfallgefahr. Aber es hat sich einiges gesetzlich geändert. Es gibt zwar noch immer keinen TÜV, aber die Bestimmungen für eine Zulassung haben sich verschärft.
Mit dem Matatu in Kenia unterwegs zu sein ist also auch ein kenianisches Abenteuer auf vier Rädern, dass wir als Reisende in Euro-Währung schon für weniger als 50 Cent erleben können.

 

Fotos: (c) Michael Kürschner (4)