Dürre 2009 in Tsavo Ost

Kenia

Land und Leute in Kenia
Nationalparks

Tsavo Ost Nationalpark
Die große Dürre von 2009
Wenn die Regenzeiten  ausfallen

In weiten Teilen von Tsavo Ost weht ein von Sand getragener Wind. Trockenperioden sind für dieses Gebiet zwar keine Seltenheit, aber wenn zwei Regenzeiten ausbleiben wie in diesem Jahr und die letzten sehr dürftig ausfielen zeichnet sich eine katastrophale Dürre ab. Wir besuchten Tsavo Ost  im September/Oktober 2009 und erlebten eine Trockenheit, wie sie Tsavo Ost noch nie erlebt hat. Der Wassermangel läßt viele Tiere in diesem bedeutenden Nationalpark leiden. Die Dürre zieht sich durch ganz Kenia und betrifft den Menschen genauso stark wie die Natur. Über die Medien erfuhren wir zwar schon das der Amboseli Nationalpark extrem unter Dürre leidet, aber wir hatten die Hoffung, das es in Tsavo Ost nicht schlimm  sein würde. Doch schon auf der ersten Pirsch entdeckten wir diese vom Staub umhüllten kleinen Elefantengruppe auf der Suche nach etwas Schatten. In verschiedenen Gegenden im Tsavo Ost Nationalpark  spürten auch wir viel Feinsand in der Luft und einen verheerenden Kadaverduft.
Ich habe den wildreichen Nationalpark Tsavo Ost schon sehr oft in verschiedenen Jahreszeiten besucht, auch in den Trockenzeiten im Januar/Februar, aber niemals bot sich mir so ein Bild der Dürre. Das wenige noch verbliebene Wasser reicht nicht für alle Tiere und viele werden ums überleben kämpfen müssen, wenn nicht bald Regen das Leben der Tier- und Pflanzenwelt sichert. Es wäre eine gewaltige ökologische Katastrophe, wenn die schleichenden Klimaveränderungen in Ostafrika die Naturschätze Kenias noch zusätzlich  gefährden würden.

Eindrücke von der  Dürre Katastrophe 2009
und das Leiden der Natur

Bild 1: Eine kleine Elefanten-Familie in der Mittagshitze auf der Suche nach schützenden Schatten, Bild 2: Geduldig stehen hier Elefanten und Zebras in der trockenen Hitze. Ständige kleine “Sandteufel” ziehen durchs Land und umhüllen die Tiere. Nicht selten trifft man Zebras an, bei denen die Streifenfärbung vor lauter Sandstaub kaum noch zu erkennen ist, Bild 3: Wie in einem Inferno toben trockene , sehr warme Winde und färben schon die Luft mit dem rötlichen  Feinsand von Tsavo Ost. Bild 4: Soweit das Auge reicht, keine Steppe oder Savanne, an dieser Stelle bildet sich im Tsavo Ost Nationalpark eine Halbwüste. Bild 5: Ein von der Hitze erschöpfter Löwe im schwachen Schatten. Neben ihm liegt ein Elefantenkadaver, der nicht erbeutet wurde. Bild  6: Trostlos liegt die schöne Landschaft von Tsavo vor uns. Wenn es nicht bald den notwendigen Regen geben wird, kann die Gefahr für die Tierwelt in Tsavo Ost sehr  groß sein. Bild 7: Einsame Landschaft unter sengender Hitze, auffallend der Baum mit seinen noch grünen Blättern. Bild 8: Viele der riesigen Wasserstellen  sind ausgetrocknet und ein katastrophales Symbol für die Dürre 2009 im Tsavo Ost Nationalpark. Bild 9: Ein weiteres kleines Wasserloch mit nur noch sehr wenig und flachen Wasser. Für große Herden wäre es nur noch eine Notversorgung.

Bild 10: Das wenige Grün und der kleinste Schatten sind für diese beidern Elefanten lebenswichtig. Bild 11: Die meisten Tierarten können zwar die jahrszeitlichen Trockenperioden völlig  normal widerstehen, aber kaum auf Dauer. Zu den wenigen Ausnahmen zählen die Oryxantilopen, die körperlich auch an Halbwüsten angepasst sein können. Sie kommen fast ohne Wasser aus und werden auch die große Dürre von Tsavo unbeschadet überleben. Für mich hat das Foto fast schon Symbolkraft. Die Oryx oder Spießböcke stehen sicher im Schatten und die Elefanten im Hintergrund suchen in der sonnigen Mittagshitze noch ihren sicheren Schutz in der vertrockneten Savanne. Bild 12: Besonders schwer haben es die Elefanten mit ihrem hohen Wasserbedarf. Wie lange wird das wenige Wasser noch reichen fragen wir uns die ganze Zeit. Bild 13:  Für diese Steppenzebras gibt es ein dichtes Gedrängel an einer kleinen Restwasserpfütze. Bild 14: Mehr Glück hatte dieser einsame Büffel in einer flachen Restpfütze. Bild 15: Eine kleine Büffelherde stillt den Durst. Das warme rote Restwasser ist die letzte Hoffung zu überleben. Diese Aufnahme entstand in der Nähe von Voi.

Tsavo Ost ist ein so prächtiger Nationalpark mit einer reichhaltigen Tierwelt und für jeden Touristen in Kenia ein wichtiges Safariziel. Bei meinem nächsten Keniabesuch werde ich wieder nach Tsavo auf Safari gehen mit der großen Hoffnung, das bis dahin der große ersehnte Regen kam und die Natur sich wieder erholt hat von der großen Dürre von 2009.

 

Fotos: (c) Michael Kürschner (9), Christel Selke (7)