Impressionen aus Gambia

Land und Leute in Gambia

Impressionen aus Gambia
Mit seinen fröhlichen und freundlichen Einwohnern

Rhythmus, Tanz und Gesang
liegt im Blut gambischer Frauen

Auch unter bescheidenen Mitteln und spontanen Anlässen zeigt sich sehr schnell, wie heiter und natürlich die Menschen veranlagt sind im Rhythmus von Tanz und Gesang. Wir begegneten diesen Frauen im Busch bei ihrer alltäglichen Arbeit, wie hier beim Abwaschen. Sogar das Geschirr vom Abwasch wurde zum wohlklingenden Musikinstrument umfunktioniert. Wenn sich dann noch für ein paar Dalasi spontane folkloristische Einlagen ergeben, macht es Freude diesen Frauen bei der Arbeit zuzuschauen.

Viehmarkt, Kapokbäume und Beschneidung
Drei recht unterschiedliche Dinge, die in Gambia aber eng verknüpft sein können.

Kapokbäume, Beschneidungen  und der Viehmarkt auf der Tour nach Tendaba haben auf den ersten Blick nichts gemeinsam, doch all die Dinge liegen auf der Strecke und machen einen aufmerksam auf die Traditionen dieses Landes. Der riesige abgebildete Kapokbaum mit seinen fast 30 m Höhe ist über 100 Jahre alt. Dieser Baum steht etwa 40 km vor Tendaba an der Nationalstraße auf der rechten Seite, wenn man aus Richtung Serekunda kommt. In den tradionellen Ritualen der Animisten hat der Kapokbaum viele Bedeutungen. Eine Bedeutung hängt mit der heiligen Beschneidung der Jungen zusammen, die in den riesigen Basiswellen der Standwurzeln vollzogen wurden und noch heute tief in der Bevölkerung verwurzelt ist, obwohl der überwiegende Teil der Bevölkerung islamisch sind.
Wenn die Zeit der Beschneidung naht, stellen voller stolz die Familienangehörigen Fahnentücher vor die Häuser, damit jeder vorbeikommende sofort erkennen kann, das aus dieser Familie ein Junge auf die heilige Beschneidung vorbereitet wird. Vor dem Beschneidungsritual (heute in Krankenhäusern) werden die Jungen zwischen 7 und 12 Jahren in einem Lager isoliert und in die traditionellen Lehren seines Volkes eingewiesen. Am Ende aller Rituale gibt es im Dorf ein Fest für alle. Die Beschneidung der Mädchen hat eine völlig andere Bedeutung und ist seit 1994 in Gambia gesetzlich verboten zum Schutz der weiblichen Würde.
Was wären aber die großen Feste, wenn es nicht die traditionellen Viehmärkte zu dieser Zeit gäbe. Auf der Strecke nach Tendaba und nur wenige Kilometer hinter Brikama ist der bedeutenste Viehmarkt der Region. Zum Ende des Ramadan und der Beschneidungsrituale füllt sich der Viehmarkt, weil die Nachfrage für die vielen Familienfeste steigen.
Im Angebot stehen Rinder, Ziegen und mehrheitlich Schafe. Gleich hinter dem Rindermarkt befindet sich auch der Schlachthof für alle Tiere. Im Preis der Tiere ist das Schlachten inbegriffen.

 

Fotos: (c) Michael Kürschner (6) 2001