Fort Jesus

Kenia

Land und Leute in Kenia

Fort Jesus in Mombasa
NATIONAL MUSEUM OF KENYA

Ausflug in die Geschichte der kenianischen Küste

Im Juni 2011 erklärte das Welterbekomitee der UNESCO das berühmte und im 16. Jahrundert von den Portugiesen erbaute Fort Jesus in Mombasa (Kenia) zum Weltkulturerbe.

Hinter dem alten Dhau-Hafen in Mombasa erbaute die portugiesische Besatzungsmacht zwischen 1593 und 1596 eine große Festung zur Sicherung ihrer Macht. Das Fort Jesus wurde im Laufe der Zeit zur größten Festung einer europäischen Eroberungsmacht auf dem afrikanischen Kontinent. Die Portugiesen hatten aber langfristig nicht viel Glück mit diesem Fort. In den Jahrzehnten nach der Errichtung kam es immer wieder zu schweren und verlustreichen Kämpfen zwischen den Portugiesen und den mehrheitlich arabischen Bewohnern. Nach jahrelangen Belagungen ab 1652 eroberten Araber aus Oman 1698 die Festung. Doch damit war diese Küstenregion um Mombasa noch lange nicht befriedet. 1728 eroberten die Portugiesen die Festung zurück bis sie dann endgültig 12 Monate später erneut an omanische Besatzer fiel. Nach der Übernahme durch den Sultan von Oman und Sansibar fiel die Festung Fort Jesus an die Briten. Noch in der britischen Kolonialzeit wurde das Fort bis 1960 als staatliches Gefängnis genutzt. Heute ist das Fort Jesus das National Museums of Kenya.

Nach der kenianischen Unabhängigkeit erobern jetzt  Touristen das Fort Jesus und erfahren viel von der wechselhaften Geschichte der kenianischen Küste. Die ganze Anlage steht jetzt unter Denkmalschutz und wurde von einer portugiesischen Stiftng für fast 5 Millionen Kenia-Schillinge restauriert.

Blick aus einer Schießscharte. So hat der Kanonenschütze wohl jedes ankommende Schiff treffen können. Das rechte Foto zeigt die Kanone die in die Schießscharte gerichtet ist. Bei diesem Modell handelt sich aber nicht um eine portugiesische Kanone sondern um eine aus britischer Herkunft.

Das Fort Jesus ist in seinen Außenmauern fast völlig erhalten, aber im Innern stehen viele Gebäude nur noch in den Grundmauern. Die Aussparung im rechten Foto ist eine Schießscharte der besonderen Art. Wenn die Kanonenschützen ihren Sicherheitsdienst hatten konnten sie unmöglich eine Toilette aufsuchen. Deshalb gab es für die Schützen in Nähe ihrer Kanonen diese Urinierungsspalte als Notpissoir im Mauerwerk.

Im Gebäude des National Museums of Kenya auf dem Gelände vom Fort Jesus kann sich der Besucher über die wechselhafte Geschichte und den historischen Handelsbeziehungen bestens informieren.

Vor dem Eingang zum Fort Jesus kommt man  überraschender Weise an zwei aufgestellten deutschen Kanonen vorbei, die zum National Museums of Kenya gehören und von ihm auch gepflegt werden.

Fotos: (c) Michael Kürschner (10), Christel Selke (4)