Uschebti

Flagge Ägyptens

Land und Leute Ägypten

Kleine altägyptische Totenfiguren

Uschebti

Uschebtis als wichtige Grabbeigaben im Totenkult

Das altägyptische Wort “Uschebti” soll von dem Verb “usheb”, antworten abgeleitet sein. Die kleinen Uschebti Figuren mußten dem Verstorbenen antworten, wenn er sie bat, ihn auf den Feldern des Jenseits bei der Arbeit zu vertreten. Häufig handelte es sich um männliche Figuren mit Hacken in den Händen und einen Sack Saatgut auf dem Rücken. Auf dem Körper der kleinen Figuren, die meist eine Größe von 8-30 cm hatten, war das 6. Kapitel  aus dem Totenbuch eingraviert. Mit dem Text in Hieroglyphen wurden die Uschebti eingeschworen sich für den Arbeitseinsatz in Vertretung des Verstorbenen bereitzuhalten.
Die ältesten belegten Exemplare stammen aus der Regierungszeit von Mentuhotep II. aus der 11. Dynastie. Die ersten Uschebtis waren noch vereinfachte kleine Figuren, die meist aus Wachs oder Nilschlamm gestaltet wurden.In dieser Zeit waren sie nicht selten noch nackt dargestellt, ob männlich oder weiblich.  Erst ab der 18. Dynastie wurden die Uscheptis zur Regel und waren somit ein wesentlicher Bestandteil einer Grabbeigabe. Diese kleinen altägyptischen Totenfiguren wurden im Neuen Reich zum absoluten Modetrend im religiösen Totenkult. Jetzt wurden sie auch aus Holz, Fayence oder Stein hergestellt, wesentlich seltener auch aus Metall. Mit dem Untergang des Ägyptischen Reiches nach Kleopatra VII: ging dieser Totenkult mit den Uschebtis verloren.
Je nach sozialen Stand gab man dem Verstorbenen im Idealfall bis 365 Uschebtis als Grabbeigabe, bei sehr hohen Beamten, Priestern und Mitgliedern der Pharaonenfamilie konnte die Anzahl der kleinen Figuren auch wesentlich höher sein. Seit der 18. und 19 Dynastie gab man bei höher gestellten Persönlichkeiten, je nach Stand, die kleinen Uschebtis auch  in kunstvoll gestaltete Uschebtikästen.

Bildbeschreibung: Bild 1-3 v.l.n.r. Uschebtis der Tamit, des Priesters Wah-ib-Re-em-achet und des Chonsu, Neues Reich bis Spätzeit um 1450 – 600 v. Chr.,aus Holz, Fayence und Kalkstein.  Ägyptisches Museum Berlin

Bild 4 : Uschebti und ein Modell des Sarkophags von Amenophis genannt Hui, 18. Dynastie 1552-1306 v. Chr. aus Abydos. Die Uschebti und der Sarkophag gehörten einem königlichen Schreiber., vermutlich einem Beamten aus der Regierungszeit von Pharao Amenophis III., Bild 5: Uschebti des Ptahmes aus Abydos, 18.Dynastie zur Regierungszeit von Pharao Amenophis III., 1402-1364 v. Chr.. Ptahmes war Wesir und Hohepriester des Amun von Theben. Die Figur stammt aus dem nördlichen Teil der Nekropole von Abydos. Ägyptisches Museum Kairo (4 und 5).

Bild 6 : Uschebti-Kasten mit Uschebtis aus der altägyptischen Spätzeit, 25. bis 26 Dynastie, 746 – 525 v. Chr., Bild 7: Uschebti – Kasten des Pa-en-Renenutet, 19, Dynastie, Neues Reich um 1200 v. Chr., Höhe 35,5 cm und Länge 40,5 cm. Ägyptisches Museum Berlin

Fotos: (c) Michael Kürschner (4), Christel Selke (3)